Heiliger Nikolaus
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Dem heiligen Nikolaus, dem Patron unserer
Pfarrkirche, geweiht, ist die kleine Kapelle am Freien Platz, die
dritte Station bei der Fronleichnamsprozession. Erst bei der Renovierung
im Jahre 1958 hat man auf der Rückseite der Kapelle, zum Garten der
Familie Hartmann hin, eine Steinplatte mit einer Inschrift unter dem
Putz entdeckt. Die Platte wurde auf der Straßenseite eingemauert und
zeigt den heiligen Nikolaus mit Mitra und Bischofsstab, darunter ist zu
lesen:
1762 HAT HENRIG MEISNER DISE GILDNIS ZU EHREN GOTTES MAGEN LASEN
In
unmittelbarer Nähe der Nikolauskapelle hat Josef Laubach in seinem
Elternhaus bei einem Umbau im Jahre 1925 in der Küche über dem
Wasserstein eine Bildtafel gefunden, die aus der gleichen Zeit stammt.
Sie befindet sich heute am Haus der Familie Petrasch und zeigt eine
Kreuzigungsgruppe, bei der wie beim Heiligenhäuschen zur schmerzhaften
Mutter die rechte Figur fehlt. Darunter ist folgende Inschrift zu
erkennen:
MARIA MACTALENA MEISNERIN HAT DISE GILDNIS ZU EHREN GOTTES MACHEN LASSEN 1761.
Es
ist nicht bekannt, ob diese Tafel früher einmal zu einem
Heiligenhäuschen gehört hat, vielleicht stammt sie aus der Front der
Nikolauskapelle, da sie von einem Angehörigen derselben Familie
gestiftet wurde.
Auch
der Ursprung der Steinplatte, die im Johannisbrunnen gegenüber der
Nikolauskapelle eingelassen ist, liegt im Dunkeln. Sie zeigt den
heiligen Nepomuk, den Schutzheiligen der Brücken, Brunnen und Gewässer,
darunter die Inschrift:
ST. JOHANNES NEPOMUCENUS - ICH HABE DEIN GEHEIMNIS BEY MIR BEHALTEN.
Diese
Inschrift erinnert an den Bischof Nepomuk, der in Prag von der
Karlsbrücke in die Moldau gestürtzt wurde und ertrank, weil er dem König
nichts über die Beichte seiner Frau berichten wollte und so durch
seinen Tod das Beichtgeheimnis wahrte.