allgemeine Infos
Das Dorf > Heiligenhäuschen
Wenn unsere Vorfahren früher auf dem Weg
zur Arbeitsstätte das Dorf verlassen mußten, oder wenn eine längere
Reise, was sicher sehr selten vorkam, sie über Camberg, Niederselters,
Wolfenhausen oder Hasselbach irgendwohin in die Welt führte, hielten sie
Einkehr an einem der Heiligenhäuschen, das an ihrem Wege lag, um ein
kurzes Gebet zu sprechen. Bei ihrer Heimkehr war es wiederum die erste
Station vor dem Dorfeingang, innezuhalten und Gott für eine glückliche
Rückkehr zu danken.
Ob
es vor den heute bestehenden Heiligenhäuschen und Kapellen noch andere
Kreuze und Bildstöcke in Haintchen oder in der Gemarkung gegeben hat,
ist nicht bekannt. Es war von alters her christlicher Brauch, an den
Straßen und Wegen solche Andachtsstätten zu errichten; manche von ihnen
sind Erinnerungszeichen an ein Unglück oder wurden aus Dankbarkeit zur
Erfüllung eines Gelübdes aufgestellt. Über zweihundert Jahre haben diese
alten Häuschen an den ehemaligen Fuß- und Fahrwegen unsere Zeit
überdauert. Heute werden viele jedoch, weitab von den
Hauptverkehrsstraßen gelegen, nur noch selten im Vorbeifahren beachtet.
Es
ist auffallend, wie viele Kapellen und Heiligenhäuschen im Vergleich zu
anderen Ortschaften in Haintchen bestehen, die von bestimmten Familien
über Generationen erhalten und bei verschiedenen Anlässen geschmückt
werden. Die meisten dieser Bauwerke wurden Ende des 18. Jahrhunderts
errichtet und sind Zeichen und Zeugen tiefer Frömmigkeit ihrer Erbauer.
Wenn auch viele alte Traditionen im Lauf der beiden Jahrhunderte in
Vergessenheit geraten sind, ist zu hoffen, dass diese Kapellen und
Heiligenhäuschen im religiösen Leben der Gemeinde weiterhin von
Bedeutung bleiben.